Homepage-Oldenburg ist eine Agentur, die sich seit 2004 auf die Gestaltung und das Marketing von Internetseiten spezialisiert hat.
Meist ist dem Start-up Shop-Betreiber nicht bewusst, welche finanziellen Risiken unter Umständen mit einem e-Shop einhergehen! Wer ohne rechtliches und technisches
Hintergrundwissen an die Sache herangeht, provoziert Abmahnungen und kann so schnell bis zur finanziellen Existenzgrundlage alles verlieren.
Gefahren drohen aber nicht nur von außen. Vier Dinge werden leicht übersehen:
Unterschätzt werden bei einem e-Shop, wie anspruchsvoll die Unterhaltung ist, und
welche immensen Kosten
monatlich entstehen können (Einrichtung, laufender Betrieb, Bekanntmachung im Netz / Marketing).
Wer seinen Shop erfolgreich von anderen abheben möchte, muss einiges dafür tun. Dabei ist die Verlockung groß, dem Erfolg
ein wenig nachzuhelfen.
Wie unschwer zu erkennen ist, ist unsere Einstellung zum e-Shop eher distanziert. Wir versuchen objektiv die Risiken darzulegen, und nicht wie andere, nur die Vorteile. Denn
wer ohne kritische Stimme seinen Kunden ein Shopsystem verkauft, trägt auch kein Risiko: er verdient am Shop und muss nicht mit dem Shop verdienen!
Diese Erkenntnis folgt meist erst viele Wochen später.
Grundsätzlich hat ein e-Shop das gleiche Problem wie eine Internetseite: es wird von Suchmaschinen nur regional angezeigt, wenn Sie nicht komplett exotische Dinge anbieten. Das zu ändern
erfordert viel Zeit, aber noch mehr finanzielle Ressourcen, um vereinfacht gesagt sich die Sichtbarkeit bei Suchmaschinen über Anzegen zu erkaufen!
Den Shop-Betreiber erwarten viele Rechtsfallen, und er muss permanent darauf achten, alle Entwicklungen der Gesetzgebung mitzubekommen.
Das betrifft diverse Rechtsgebiete.
Aber auch die AGB, Datenschutzerklärung und das Impressum benötigen volle Aufmerksamkeit.
Ohne fundiertes Internetwissen ist ein Shop-Projekt zum Scheitern verurteilt. Neben genauen Kenntnissen über die Arbeitsweise von
Google muss man sich im Internetmarketing auskennen. Wer keinen eigenen
erfolgreichen Blog mit mehreren tausend Follower oder ein
Produkt mit Alleinstellungsmerkmalen vorweisen kann, ist im Web verloren.
Zu den Internetmarketingstrategien gehört auch Wissen über Social-Media-Marketing und
Affiliate-Marketing.
Eine weitere unterschätzte Hürde ist die Wahl des richtigen e-Shop-Systems. Es gibt viele verschiedene Shop-Systeme, teils kostenlos,
oder als Add-on z.B. für WordPress (WooCommerce als bekanntestes), über Internetanbieter wie 1und1 oder Strato, oder kommerzielle Systeme, die mehr
oder weniger teuer sind.
Man sollte unbedingt beachten, dass viele Shop-Systeme für den US- und internationalen Markt entwickelt wurden, und technisch
gar nicht die deutschen oder europäischen Rechtslandschaft abbilden können.
wie beispielsweise
∙ HGB
∙ Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb
∙ Markengesetz
∙ Preisangabe Verordnung
∙ Verpackungsgesetz
∙ Deklarationspflicht
∙ Urheberrecht
∙ DSGVO
∙ Fernabsatzgesetz
∙ Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz
∙ Hygienegesetz
usw.
Wer glaubt, die Bedingungen und AGB einfach von anderen abschreiben zu können, hat das Problem immer nicht erkannt.
Einmal davon abgesehen, dass es sich um einen abmahnfähigen Verstoß gegen das Urheberrecht handelt, sind die vielen
Vertragsbedingungen und Beschreibungen sehr individuell. Ohne die sachkundige Überprüfung durch einen Fachanwalt werden
die meisten zukünftigen Shop-Betreiber hier Fehler machen.
Es ist existenziell wichtig zu wissen, dass Google Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen i.d.R. nur regional (oder lokal) in einem
strengen kleinen Radius bei der Suche berücksichtigt.
Ebenso wichtig ist zu wissen, dass Google (mit 95 % Marktanteil) eigentlich gar keine Suchmaschine mehr ist, sondern einen „Anzeigenmaschine“.
D.h. immer mehr der „Suchergebnisse“ auf der ersten Anzeige sind gekaufte Anzeigenplätze (zu erkennen an dem kleinen Hinweis Anzeige) und keine
nativen Suchergebnisse.
Und diese Positionen werden oft von den ganz Großen im Business mit dem nötigen Kapital in der Hinterhand gekauft. Denn Google verkauft die Positionen
meistbietend!
Da normale Shops in der Regel keine eigene bekannte Handelsmarke oder Produkte mit einem Alleinstellungsmerkmal vorzuweisen haben (d.h. Produkte, die man als
Angebotsoligopolist anbieten kann),
wird niemand gezielt nach den Firmennamen oder Produktnamen suchen.
Mit anderen Worten, der Shop hat und findet keine Kunden!
Wer einen Shop auf einer Homepage platziert und dann wartet, wird scheitern. Begleitende Marketing- und Werbemaßnahmen sind unabdingbar.
Zu den bekanntesten Werbemaßnahmen gehört die Möglichkeit, über Google Ads oder Facebook Marketing gezielt Anzeigen zu schalten und neue Interessenten
zu finden bzw. Kunden zu generieren. Nur, beides erfordert Erfahrung und es kostet viel Geld.
Während man bei Facebook für Kampagnen zahlt,
bezahlt man bei Google pro Klick auf die Werbung (PPC = Pay-per-Click). Was so ein Klick kostet, hängt von der Mitbewerbersituation der Region ab.
Denn man bietet auf die Position seiner Anzeige: je höher im Vergleich zu den Mitbewerbern das Gebot, desto weiter vorne wird die Anzeige platziert.
Die Kosten pro Klick hängen u.a. von der Konkurrenzsituation, der Region und dem Produkt bzw. der Dienstleistung ab und liegen
pro Klick leicht zwischen 2,- und 3,50 €.
Jetzt kann sich jeder leicht ausrechnen, auf wie viele Klicks man mit einem bestimmten Werbe-Budget kommt. Und wer überregional verkaufen will,
braucht ein ordentliches Werbe-Budget, das man erst einmal ins Verdienen bringen muss.
Wichtige Social-Media-Marketing-Portale sind z.B. Facebook, Instagram, YouTube, Twitter, etc. Die grundsätzliche Strategie lautet: eine große Fanbase
aufzubauen, Fans zu Interessenten machen, Interessenten zu Kunden konvertieren.
Wer hier nicht etwas Außerordentliches bietet, sich ein Wissensmonopol
erarbeiten oder gute Unterhaltung bieten kann, wird kaum Follower begeistern. Und der Aufbau eines solchen Stammes benötigt viel Zeit. Zeit, um die vielen
Artikel zu schreiben, zu kommunizieren und die Fans bei der Stange zu halten.
Viel einfacher haben es da die sogenannten „Influencer“. Denn wer bereits eine große Fangemeinschaft hat und regelmäßig Produkte testet und beschreibt
(z.B. Kosmetik, Mode oder Küchenartikel), der hat es deutlich einfacher, hier einen Shop aufzusetzen und zu etablieren.
Und das Gemeine daran ist, je mehr Besucher so ein Shop (also eine Internetseite) hat, desto interessanter wird es für Google, diesen bei Suchanfragen
zu berücksichtigen. Es wird also nicht den kleinen Start-ups geholfen, sondern es werden die ohnehin erfolgreichen gestärkt.
Das Affiliate-Marketing ist weniger bekannt und hat ganz eigene Instrumente und Portale. Es funktioniert nur, wenn man außergewöhnliche und interessante Produkte
oder Dienstleistungen anbieten kann. Das Prinzip kurz erklärt:
Über bestimmte Portale bietet man sein Produkt gegen Provision anderen zum Vertrieb an. Die nutzen dann ihre eigene Fangemeinschaft, um das Produkt zu verkaufen. Im
Gegenzug erhalten sie für jedes verkaufte Produkt eine Provision.
Ein weiterer Vorteil für den Anbieter der Produkte: die so gewonnenen Kunden werden automatisch seinen
Kunden zugeordnet. Dazu gibt es voll automatisierte Funktionen. Und ein zufriedener Käufer kauft auch gerne ein zweites Mal...
Man sollte sich also für ein System speziell für den deutschen Markt entscheiden. Alternativ für eines, das man zumindest durch Module entsprechend anpassen kann.
Diese Zusatzmodule kosten oft Geld, und ob sie immer rechtzeitig und korrekt bei Gesetzesänderungen angepasst werden, erfährt man erst, wenn etwas schiefläuft (Abmahnung).
Meist ist es so, dass gute Systeme, die auch regelmäßig ergänzt, upgedatet und weiterentwickelt werden, relativ viel Geld kosten. Wer also nur mal eben
mit einem schmalen Budget ein Shop-System starten möchte, wird hier schnell sein finanzielles Limit erreichen.
Was die rechtlichen Komponenten eines Shops angeht, so gibt es inzwischen juristische Dienstleister, die sich darauf spezialisiert haben, gegen eine monatliche
Gebühr die Rechtsbestandteile eines Shops aktuell zu halten, bzw. über Änderungen im Gesetz zeitnah zu informieren.
Ein gutes Shop-System ist anspruchsvoll zu unterhalten. Neben einer guten inhaltlichen und optischen Präsentation der Startseite müssen Produkte fotografiert
und Angebotstexte formuliert werden. Auch hier Achtung: sich ungefragt einfach fertiger Produktbeschreibungen oder Bilder beim Hersteller (oder anderer Anbieter)
zu bedienen, verstößt gegen das Urheberrecht und kann schnell zu Abmahnungen führen.
Werden gar Markenrechte verletzt, dann setzen die Hersteller meist den Streitwert so irrsinnig hoch, dass man sich nicht einmal mehr den Anwalt zur Verteidigung
leisten kann (der seine Gebühren nach dem Streitwert berechnet).
Gleiches gilt für das Kopieren von Produktbeschreibungen. Und wer Beschreibungen selbst textet, sollte sich mit Formulierungen auskennen. So wurde z.B.
ein Händler in eBay abgemahnt, weil er als Produktüberschrift „japanisches Messer“ gewählt hat. Eigentlich wollte er damit ausdrücken,
dass das Messer aussieht, wie ein japanisches Messer. Erfolgreich abgemahnt wurde er, weil er „den Anschein erweckt, das Messer wäre in Japan hergestellt
worden und käme von dort“.
Wer einen neuen Shop im Markt etablieren möchte, benötigt nicht nur Anfangskapital für die Erstellung und Einrichtung der Homepage mit Shop-System, sondern
ein hohes monatliches Budget (auf jeden Fall deutlich über 2.000,- €), um diesen im Markt überregional zu etablieren. Und das für einen sehr
langen Zeitraum (u.U. mehrere Jahre).
Je nachdem, was für ein Shop-System man gewählt hat, fallen mehr oder weniger hohe monatliche Gebühren an, z.B. für Miete oder Rechtspflege.
Genau überlegen sollte man sich auch, ob man bei den Providern einen Baukastenshop mietet. Denn je größer das Volumen, desto teurer wird es. Und ein
späterer Wechsel ist mit immens viel Arbeit verbunden, da alles neu eingegeben werden muss.
Man sollte sich immer vor Augen führen, dass ein Shop meist über drei Komponenten seine Produkte verkauft:
- die Angebotspreise
- die visuelle Darstellung (Fotos)
- und die Beschreibung (gute Texte).
Während der Preis eine kaufmännische Komponente ist, erfordern die anderen beiden Punkte ein gewisses Maß an Talent gepaart mit rechtlichem Hintergrundwissen (Abmahnung).
Gute Verkaufs- und Produktvideos können helfen, Produkte interessant zu machen. Eine erfolgreiche Strategie ist es auch, wenn man aufzeigen kann, für welche Lösungen
die Produkte stehen und welche (einzigartigen) Vorteile sie haben.
Der Shop sollte interessant, abwechslungsreich und trotzdem geordnet und übersichtlich sowie funktionell strukturiert werden. Ein gutes Shop-System wird hier
bereits entsprechende Hilfestellungen anbieten. Der Rest ist Programmierer-Know-how.
Eine weitere erfolgreiche Strategie: eine gute Vernetzung zu „positiven“ Seiten und wertvolle Links und Backlinks aufbauen.
Gute Bewertungen überzeugen auch andere Kunden. Aber auf keinen Fall sollten Bewertungen gekauft werden. Abgesehen davon, dass es strafbar ist, ist die
Reputation bei Bekanntwerden dahin.
e-Mail-Marketing kann ebenfalls ein sehr gutes Verkaufsinstrument sein. Aber Achtung, auch hier gibt es viele rechtliche Dinge zu beachten!